Iannis Xenakis

* 1922, † 2001

Komposition | Schwelbrand Zero | Schwelbrand 2019 im ASeven |

Xenakis studierte von 1940 bis 1946 Ingenieurwissenschaften in Athen, engagierte sich im Widerstandskampf gegen die Nazi-Besatzung und im anschließenden Bürgerkrieg, geriet in Gefangenschaft, wurde zum Tode verurteilt, flüchtete und ging 1947 als politischer Flüchtling nach Paris. Dort studierte er bei Arthur Honegger, Darius Milhaud und Olivier Messiaen.

In Paris begegnete er auch dem Architekten Le Corbusier, bei dem er zwölf Jahre als Assistent arbeitete. Den Philips-Pavillon der Brüsseler Weltausstellung 1958 entwarf er nach hyperbolischen Kurven, mithilfe derer er zur gleichen Zeit schon seine erste Komposition "Metastasis" für einundsechzig Instrumente geschrieben hatte. Die Uraufführung dieses Werks bei den Donaueschinger Musiktagen 1955 brachte Xenakis den Durchbruch an die Spitze der internationalen Neue-Musik-Szene.

Xenakis wandte mathematische, geometrische, architektonische und philosophische Prinzipien auf die Musik an. Dazu gehörten u. a. Wahrscheinlichkeitsrechnung, Zufallsverteilungen, mathematische Spieltheorie und Mengentheorie, die Boolesche Algebra und die Chaostheorie. Ebenso setzte er sich mit den kompositorischen Möglichkeiten des Computers auseinander. In dem von ihm 1966 begründeten Pariser Studio CEMAMu (Centre d'Etudes de Mathématique et Automatique Musicales) wurden graphische Kurven und Zeichnungen in Klang und Klangabläufe übersetzt.

Iannis Xenakis starb im Februar 2001 in Paris.

[frei nach Nouveau Brockhaus, Foto: Les Amis de Xenakis]

http://www.iannis-xenakis.org

Stücke bei SCHWELBRAND: Khoai | SCHWELBRANDSOUNDTRACK feat. Persepolis | Evryali |